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19.95€

Publisher: Olms, 2009, Pages: 218, Softcover

Das fünfte und abschließende Werk aus der russischen Serie "Schach der zukünftigen Meister", welches aus den Materialien der außerordentlich erfolgreichen Dworetzki-Jussupow-Schachschule aufbaut (nicht weniger als acht der 15 Schüler aus den Jahren 1990 bis 1992 tragen heute den GM-Titel), unter ihnen Peter Swindler, Vadim Swjaginzew und Sergej Movsesian), beschäftigt sich nur zum Teil mit den im Titel verheißenen Themen. Im ersten Abschnitt steht die Variantenberechnung auf dem Stundenplan, wobei Startrainer Mark Dworetzki und GM Michael Krassenkow ihre etwas differenzierenden Analysetechniken vorstellen und Benjamin Blumenfeld über die Vorzüge und Grenzen des visuellen Vorstellungsvermögen referiert (S. 9 - 43).

Intuitive Entscheidungen und der Einbezug psychologischer Erwägungen in die Spielführung sind das Thema des zweiten Teils. GM Sergej Dolmatow vermag anhand von fünf eigenen Partien das schöpferische Element seines Spiels eindrucksvoll herauszustellen - die improvisierte, "leichtsinnige" Kampfesführung vergleicht er mit dem Jazz der Musik (S. 63 - 82).

Im dritten Kapitel erörtern unter der Überschrift "Die praktische Zweckmäßigkeit der Entscheidungsfindung" Benjamin Blumenfeld die praktischen Chancen in der Partie und Wladimir Wulfson die Aussichten, welche eine Verschärfung des Spiels geben kann, anhand ausgewählter Tal- und PetrosjanPartien (S. 83 -104). Mark Dworetzki befaßt sich kritisch mit dem Buch "Der dritte Versuch" des 12. Fernschach-WM Grigori Sanakojew (S. 105 - 123), wobei er sich nicht gerade als Fernschach-Freak zu erkennen gibt.

Dem Buchtitel gemäß sind die beiden nächsten Abschnitte dem Angriff und der Verteidigung gewidmet (S. 124 - 189), wobei zunächst GM Artur Jussupow sieben eigene Partien vorführt, in welchen er zeitnotbedingt schönheitspreiswürdige Siege vergeben hat, und Mark Dworetki über Angriffe bei heterogene Rochaden referiert. Igor Below zeigt anhand fünf eigener Partien die Schwierigkeit auf, in der Defensive die richtigen Entscheidungen zu treffen, während Mark Dworetzki eine Fernpartie analysiert, in der Grigori Sanakojew gegen die virtuose Verteidigung seines Kontrahenten Maeder bei der X. FS-WM den kürzeren gezogen hat (S. 175 - 182).

Die Betrrachtung einer Partie des Schülers Sascha Tschernoswitow (S. 199 - 200) leitet zum letzten Abschnitt, der - wie auch in den Vorgänger-Büchern - Beispielen aus dem Schaffen von Schülern der Dworetzki-Jussupow-Schule gewidmet ist (S. 201 - 214), GM Artur Jussupow analysiert hier sechs herausragende Leistungen von Vadim Swjaginzew, Jan Teplizi, Ilja Makarjow und Maxim Boguslawski. Letzterer hat bei der Moskauer Juniorenmeisterschaft 1990 als 15-Jähriger den damals 12-jährigen Alexander Morosewitsch besiegt, welcher sich in jüngster Zeit als bester Aufsteiger des Weltschachs bis auf Platz fünf der FIDE-Rangliste katapultiert hat:

1. d4 Sf6, 2. c4 g6, 3. Sc3 Lg7, 4. e4 0-0, 5. Sf3 d6, 6. Le2 e5, 7. 0-0 De8, 8. d:e5 d:e5, 9. Le3 Sfd7, 10. Dd2 c6, 11. b4 f5?!, 12. e:f5 g:f5, 13. Lh6 L:h6, 14. D:h6 Dg6, 15. De3 a5, 16. a2 Tfe8, 17. c5 Dg7?, 18. Lc4+ Kh8, 19. Sg5 Te7, 20. Se6 Df6, 21. Sc7 Ta7, 22. b5! a4, 23. S7d5!? c:d5, 24. S:d5 f4, 25. Dd2 Dg5, 26. S:e7 D:e7, 27. Tfe1 D:c5, 28. Tac1 D:a3, 29. Le6 Df8, 30. Dc3 b6, 31. T:e5 Df6, 32. Tg5! h6, 33. Tg8+ Kh7, 34. Dd3+ 1:0 (Analysen dazu S. 205 f).

Zusammenfassend kann dieses Werk - wie auch seine vier Vorgänger - nur über den grünen Klee gelobt werden und ohne Einschränkungen zum Selbststudium empfohlen werden: es versteht sich zwar natürlich auch als Lehrbuch, will aber in erster Linie durch die Präsentation von hochwertigem Material aus der Dworetzki-Jussupow-Schachschule (insgesamt werden 35 vollständige Partien und 76 Partiefragmente gründlich analysiert) zum eigenen Weiterforschen und zum kreativen Denken anregen.

Für interessierte Schachfreunde, die sich auch die ersten vier Bände dieser Reihe zulegen wollen (es lohnt sich!!), hier die Titel: Der selbstständige Weg zum Schachprofi , Beyer-Verlag Hollfeld 1995, Positionelles Schach , Edition Olms zürich 1996, Effektives Eröffnungstraining Beyer-Verlag Hollfeld 1997, Effektives Endspieltraining , Beyer-Verlag Hollfeld 1997. 

Angriff und Verteidigung
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